Mehrteiliges Arbeiten am und im InnovationSPIN

Die vielfältigen Herausforderungen am InnovationSPIN, der von der TH-OWL der Kreishandwerkerschaft Paderborn-Lippe und dem Kreis Lippe getragen wird, manifestiert sich jetzt auch im Bau. Mit Riesenschritten lässt sich der Baufortschritt verfolgen.

Donnerstag, 22.02.21 Lemgo. Vor rund vier Wochen war der Startschuss für die Arbeiten am ersten Obergeschoss, jetzt lassen sich bereits die Konturen des zweiten Obergeschosses erkennen. Während dort noch verschalt und betoniert wird, arbeiten andere an der akustischen Raumverkleidung im Erdgeschoß. Gleichzeitig verlegen Arbeiter die Lüftungskanäle für die teilklimatisierte Lüftungsanlage des Gebäudes. An anderen Stellen des Erdgeschosses lassen sich auch bereits erste Vorinstallationen für die sanitären Anlagen entdecken. Und auch die Konstruktion für die Holkammerdecke über dem ersten Obergeschoß nimmt Form an, die gleichzeitig dann den Boden für das zweite Obergeschoß bildet. Hohlkammerdecken beschreiben übrigens einen Deckentyp aus Stahlbeton-Fertigteilen, die durch kreisförmige Aussparungen innerhalb des Betons im Gewicht gegenüber einer Volldecke erheblich reduziert sind. Der Vorteil: Sie punkten in der Wärme- und Trittschalldämmung. Die Komplexität des InnovationSPIN lässt sich an der Baustelle gerade sehr gut ablesen.

Fit machen fürs Homeschooling
So komplex wie der Bau gestalten sich auch die Inhalte im InnovationSPIN. In insgesamt acht inhaltlichen Schwerpunkten forschen, arbeiten und lernen die zukünftigen Nutzer des Gebäudes. Thematisch bewegen sie sich in den Feldern Gesundheit, Digitalisierung, Mobilität und Handwerk für das UrbanLand OWL und die Regionalentwicklung. „Der InnovationSPIN vereint viele Ansätze, die der Kreis Lippe gehen will, um auch in Zukunft eine qualitativ hochwertige Bildung in der Region zu erzielen.  Im InnovationSPIN trifft Theorie auf Praxis, Ergebnisse der wissenschaftlichen Forschung sind sichtbar und das Handwerk ist greifbar. Die aktuelle Bauphase zeigt, mit welchem Engagement die Akteure das Projekt verfolgen. Selbst in der schwierigen Phase einer Pandemie läuft das Bauprojekt“, erklärt Landrat Dr. Axel Lehmann.
Das Innovationslabor Digitale Medienwerkstatt beispielsweise passt wie bestellt in die heutige Zeit des „Homeschoolings“. Das Innovationslabor trägt dem Umstand Rechnung, dass zukünftig in allen Bildungsgängen (berufsschulisch wie akademisch) die Nutzung und Einbindung digitaler Medienanwendungen eine zentrale Rolle spielen wird. Die Rolle von Schüler/innen, Lehrenden und Weiterbildenden wird sich durch verstärkten Medieneinsatz grundlegend verändern. Diese Entwicklung soll das Innovationslabor unterstützen und begleiten.: „Die digitale Medienwerkstatt richtet sich an Lehrerinnen / Lehrer im Kreis Lippe und die Schulträger, genauso wie an außerschulischen Akteurinnen und Akteure. Diese Zielgruppe kann verschiedene Anwendungsmöglichkeiten digitaler Lehre vor Ort anschauen und ausprobieren“, erläutert Markus Rempe, Leiter Fachdienst Bildung, Demographie und Zukunftsfragen beim Kreis Lippe.

Der InnovationSPIN versteht sich als Ideenwerkstatt mit einer bisher in Deutschland einmaligen Kooperation der Kreishandwerkerschaft Paderborn-Lippe, dem Kreis Lippe und der Technischen Hochschule Ostwestfalen Lippe. Ende 2022 wird der InnovationSPIN mit dem Dreiklang von Bildung, Forschung und Handwerk in den Betrieb gehen. Ziele sind unter anderem, die Herausforderungen durch Digitalisierung im Handwerk sowie kleinen und mittleren Unternehmen zu bewältigen und neues Innovationspotenzial durch enge miteinander gelebte Kooperation zu entfalten. Das Resultat ist ein Raum für Gründungen und Entrepreneurship über die einzelnen Institutionen hinaus, der hilft einen neuen Mittelstand im UrbanLand OWL zu entwickeln. Der InnovationSPIN ist ein Projekt der Regionale 2022, gefördert wird er durch die EU, den Bund und das Land NRW.“