Kulturelle Bildung – Einblicke in die Praxis: „Plastic Arts“

„Plastic Arts“ – Verbindung von Kunst und Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE)

Im Jahr 2021 wurden weltweit circa 391 Millionen Tonnen Kunststoff produziert – rund 21 Millionen Tonnen Plastik davon in Deutschland. So ist es kein Wunder, dass die Umwelt von Unmengen an Plastikmüll belastet und Meere, Wälder, Parks sowie Küsten verschmutzt sind.
Dem möchte das Projekt „Plastic Arts“ entgegenwirken, indem es kulturelle Bildung und Bildung für nachhaltige Entwicklung miteinander verzahnt. Das Problem „Plastikmüll“ wird veranschaulicht, gleichzeitig liegt der Schwerpunkt auf dem Upcyclingprozess und dem Erfahren, aus Müll etwas Künstlerisches zu inszenieren und im öffentlichen Raum auszustellen.

Aus Müll wird Kunst – das partizipative Projekt zur Förderung eines nachhaltigeren Lebens findet nun Anknüpfung an der Projektwoche der Karla-Raveh-Gesamtschule Lemgo. Drei Tage lang beschäftigte sich eine Projektgruppe bestehend aus Jugendlichen unterschiedlichster Jahrgänge ausgiebig und auf vielseitiger Art und Weise mit dem Thema „Kunststoff“. Bevor sich die Beteiligten ans freie Gestalten der Müll-Kunstwerke begaben, wurde der Fokus auf Hintergrundwissen rund um Plastik gerichtet. Susanne Haferbeck, Geschäftsleiterin der NABU Umweltbildungsstätte Rolfscher Hof übernahm die Aufgabe der Wissensaneignung und veranschaulichte mit spannenden Experimenten die Eigenschaften von Plastik, wie beispielsweise die Formbarkeit sowie die Problematiken von Kunststoffen. Auch der Abfall- und Wasserkreislauf und die Verrottungsdauer von Müll wurde auf spielerische Art bearbeitet. Mit all den Informationen im Hinterkopf konnten schließlich Plakate zur Präsentation erstellt werden, bevor es dann endlich ans kreative Gestalten ging.

Unterstützung erhielten die Jugendlichen von der Künstlerin Irene Geers, Leiterin des Atelier FreiRaum in Lemgo-Brüntorf, die nicht nur das Material zur Verarbeitung des Mülls mitbrachte, sondern auch viele interessante Ideen und Anregungen zur Umsetzung. Schnell entstanden aus dem von den Teilnehmern und Teilnehmerinnen mitgebrachten Plastikmüll kreative und ausgefallene Kunstwerke. Angefangen mit unterschiedlichen Tieren, Fabelwesen, phantasiereichen Landschaften, Raumfahrtschiffen bis hin zu bunten Vasen aus Plastikflaschen. Es wurde geklebt, bemalt, geföhnt und gebügelt. Immer wieder gab Frau Geers den Jugendlichen neue Anregungen und Techniken, um den Müll zu verarbeiten. Der Kreativität wurden wahrlich keine Grenzen gesetzt.

Zusätzlich unterstützten Laura Drauschke, Lehrerin an der Karla-Raveh-Gesamtschule und Leiterin der Projektgruppe und Delia Riedel, FSJlerin im Bildungsbüro Kreis Lippe, bei der kreativen Arbeit und Betreuung der Jugendlichen. Bevor die Kunstwerke letztlich mit nach Hause genommen wurden, konnten alle Schülerinnen und Schüler, sowie die Lehrkräfte und Eltern die „Plastic Arts – Ausstellung“ bestaunen.

 

Weitere Informationen zum Projekt erhalten sie von Sybille Kulinna oder Delia Riedel.