Früh übt sich

Umweltstiftung Lippe fördert mit dem Wettbewerb „Kinder-Gärten“ Umweltbildung der Kleinsten

Dill, Thymian, Lavendel und Bohnenkraut – in der Kita Wilde Wiese der Stiftung Kloster St. Loyen in Lemgo gehört der Duft frischer Kräuter ebenso zum Alltag wie das Summen von Insekten zwischen blühenden Stauden.

Als eine der Preisträgerinnen im Wettbewerb „Kinder-Gärten“ der Umweltstiftung Lippe konnte die Kita mit der Förderung ein neues Kräuterhochbeet anlegen und einen Schmetterlingsgarten gestalten. Der 2021 ins Leben gerufene Wettbewerb unterstützt alle drei Jahre Kitas in Lippe dabei, Umweltbildung lebendig und praxisnah umzusetzen.

Zehn Einrichtungen wurden für ihre besonders gelungenen Konzepte ausgezeichnet – darunter auch die Wilde Wiese. Die Umweltstiftung stellte dafür insgesamt 5.000 Euro zur Verfügung, jede Kita erhielt bis zu 500 Euro zur Umsetzung ihrer Ideen. „Es ist beeindruckend, wie selbstverständlich hier Umweltbildung gelebt wird“, sagte Jürgen Georgi, Vorsitzender des Beirats der Umweltstiftung Lippe. „Die Kinder sind draußen, sie gestalten mit, übernehmen Verantwortung – genau das möchten wir mit dem Wettbewerb fördern.“

An vielen Arbeiten im Garten beteiligen sich die Kinder der Kita aktiv: Sie jäten Unkraut, gießen Pflanzen, ernten Kräuter und stellen daraus unter anderem Kräutersalz her. Dieses wird regelmäßig für den guten Zweck verkauft – der Erlös finanziert eine Patenschaft für einen Schlangenadler an der Adlerwarte Berlebeck. Auch Kräuterbutter und selbst gebackenes Kräuterbrot im Pizzaofen gehören zu den Ergebnissen der gemeinsamen Arbeit. „Hier findet Umweltbildung nicht in isolierten Projekteinheiten statt, sondern im täglichen Miteinander. Die Kinder lernen durch eigenes Tun – und das prägt dauerhaft“, betont Dr. A. Heinrike Heil, Geschäftsführerin der Stiftung Standortsicherung Kreis Lippe, die die Umweltstiftung Lippe treuhänderisch verwaltet.

Einen weiteren lebendigen Akzent setzt der neu angelegte Schmetterlingsgarten: Dort wachsen unter anderem Lavendel, Eisenkraut, Salbei und Phlox – Pflanzen, die nicht nur schön aussehen, sondern Nahrung für Raupen und Schmetterlinge bieten. Im Rahmen eines mit den Fördergeldern ebenfalls finanzierten Schmetterlingprojekts konnten die Kinder über mehrere Tage hinweg beobachten, wie sich die Tiere entwickeln und schließlich in die Freiheit entlassen werden. „Wir erleben, dass es immer weniger Insekten und Singvögel gibt“, sagt Nicole Siefert, stellvertretende Kita-Leiterin. „Mit unseren kindgerechten und lebensnahen Projekten wollen wir dem aktiv etwas entgegensetzen.“

Das Außengelände der Kita ist naturnah gestaltet. Blühstreifen, Insektenhotels und Nistkästen gehören dazu. Der angrenzende Wald und das Naturschutzgebiet Biesterberg bieten täglich neue Lernanlässe – bei jedem Wetter. „Die Kita Wilde Wiese zeigt eindrucksvoll, wie frühkindliche Bildung und Umweltbewusstsein Hand in Hand gehen können“, so Georgi. „Was hier wächst, ist weit mehr als ein Garten: Es ist ein verantwortungsvolles Denken, das Kinder ein Leben lang begleitet.“

Neben der Kita Wilde Wiese wurden folgende Einrichtungen ausgezeichnet: Kita Stachel-Bär in Augustdorf, Kita Arche Noah und Naturkita Grünauer Strolche in Bad Salzuflen, Johanniter-Kita „Burg Sonnenschein“ in Blomberg, das CJD Familienzentrum und das DRK Familienzentrum in Extertal, der Waldkindergarten Waldfrüchtchen in Horn-Bad Meinberg, die Kita Greste in Leopoldshöhe sowie die Kita Gartenstraße in Schlangen. Weitere Informationen unter www.umweltstiftung-lippe.de.

BUZ: Gartenarbeit macht Spaß: Emma (vorne, von links, 5 Jahre), Enno (4), Tilly (3) und Martha (5), Projektleiterin Judith Affeldt (Wilde Wiese), Nicole Siefert, Jürgen Georgi und Dr. A. Heinrike Heil (beide Umweltstiftung)

Foto und Text: Umweltstiftung Lippe